Um mit dem Taekwondo-Training zu beginnen sind weder Vorkenntnisse in anderen Sportarten noch besondere Beweglichkeit oder ein bestimmtes Alter Voraussetzung. Die körperliche Beweglichkeit und das Bewußtsein entwickeln sich bei den Übungen. Taekwondo ist für alle Altersstufen zwischen 6 - 60 Jahren (oder noch älter) geeignet.
Für Taekwondo sind einige wesentliche Punkte zu beachten, die bei der Ausübung sehr wichtig sind.
Atmung
Über die richtige Atmung nachzudenken und sie zu üben hält ein Aussenstehender vielleicht für unsinnig. Doch ist die richtige Atmung ein wichtiger Bestandteil jeder Kampfkunst, denn sie verleiht Kraft und Energie und dient gleichzeitig als Schutz für den eigenen Körper. Ein weiterer, jedoch unwesentlicherer Grund für richtige Atmung, ist die potentielle Gefahr in falscher Atmung, dem Gegner zu verraten, wann man angreifbar und verletzlich ist.
Atmung beim Taekwondo ist immer die Zwerchfell-Atmung, d.h. die Atmung wird vom Bauch-Raum aus initiiert, im Gegensatz zur häufig bei Ungeübten anzufindenden und zu flachen Brust-Atmung. Die Ein-Atmung erfolgt durch die Nase, die Aus-Atmung durch den Mund. Durch Anheben der Bauchdecke wird das Zwerchfell nach unten gezogen, und somit die Ein-Atmung ausgelöst, der Brustkorb hebt sich ebenfalls etwas um die Atmung zu unterstützen. Die Ausatmung erfolgt entsprechend umgekehrt.
POOMSE
Alles im Taekwondo spiegelt sich in der POOMSE wieder. Kraft, Eleganz, Stabilität, Rhytmus und Ausdruck. Ins Deutsche übersetzt heißt POOMSE Bewegungsform und drückt einen virtuellen Kampf gegen einen oder mehreren Gegnern aus. Es gibt acht Schüler- und acht Meisterpoomsen. Von Poomse zu Poomse steigt der Schwierigkeitsgrad. Im Laufe der Zeit gab es verschieden Arten von Poomse.
Wettkampf
Taekwondo hat sich in den vergangenen Jahren, mehr und mehr zur reinen Wettkampfsportart entwickelt. Gerade jetzt, wo Taekwondo auch noch zur olympischen Disziplin geworden ist, wird in den meisten Vereinen, fast ausschließlich der Wettkampf trainiert. Grundtechniken, Formen (Poomse), Hosinsul, Messerkampf, etc. gehören leider oft nur noch zum Prüfungsprogramm.
Unabhängig von diesen bedenklichen Entwicklungen ist der Freikampf (Chayu Taeryon, früher Kyorugi) im Taekwondo ein sehr wichtiger und nicht wegzudenkender Bereich, denn hier kommt der wesentliche Aspekt einer Kampfkunst zum Ausdruck, nämlich das Kämpfen.